Donnerstag, 19. Dezember 2013
Frohe Weihnachten
Noch ein paar Tage und dann ist es wieder soweit.
Und soll ich euch was sagen?
Diesmal freue ich mich wieder so richtig auf die oft sehr turbulenten Tage im Kreise meiner Lieben.
Vor einem Jahr war ich um diese Zeit nach drei wunderschönen Weihnachtskonzerten irgendwo in der Nähe von Madagaskar. Klar, das war schön und beeindruckend, aber so eine richtige Weihnachtsstimmung wollte irgendwie nicht aufkommen....trotz der obligaten Weihnachtsgans an Bord der MS Deutschland. Es war wohl zu warm draußen :-)...und es hat mir gefehlt.
Richtig winterlich kalt will es bei uns über die Feiertage ja auch nicht werden, von Schnee gar nicht zu reden! Aber es geht ja auch ohne.
Hauptsache man hat die Familie um sich herum.
Weihnachten daheim ist halt immer noch am Schönsten.
Deshalb wünsche ich euch allen in diesem Sinne ein gesegnetes Fest und kommt gut ins Neue Jahr.
Eure
Ingrid
Mittwoch, 27. November 2013
Proben zum Weihnachts-Konzert am Freitag den 29.11.2013 in Beckingen
Wie waren sie doch schön, die Weihnachtskonzerte 2012.
Und aufregend.
Eigentlich mache ich solche Konzerte ja nur alle zwei
Jahre, aber in diesem Jahr hat Werner Dräger, der Pianist, mich überzeugt, eine
Ausnahme zu machen. Also sitze ich schon seit Wochen, um die Texte aus den
Untiefen meines Erinnerungsvermögens wieder hervorzuholen, schreibe das Progamm
um und suche neue Geschichten.
Mit dabei sind etwa 70 Schüler und Schülerinnen der
Friedrich Bernhard Karcher Schule in Beckingen, die mich bei einigen Titeln unterstützen
werden. Eine Zusammenarbeit, auf die ich mich riesig freue.
Gestern war nun die Probe für dieses einzige Konzert
2013.
Hier zu eurer Unterhaltung ein kleines Filmchen davon....und bitte...seht es mir nach, wenn die Schnitte miserabel sind...es musste schnell gehen :-)
Habt Spaß
Eure Ingrid
Donnerstag, 21. November 2013
meine Reise mit der MS Artania im November 2013
Kreuzfahrten scheinen ja für viele Menschen ein hoch erstrebenswertes, aber unerreichbares Ziel zu sein. Für mich gehören sie zu meinem beruflichen "Alltag" dazu. Ein Schiff...und wenn es noch so schön ist und die Reiseziele noch so attraktiv, bleibt doch immer in erster Linie ein Arbeitsplatz, um den ich, zugegebenermaßen, oft beneidet werde.
In den letzten Jahren habe ich mir angewöhnt, eine Art Tagebuch zu verfassen, weil mir auffiel, dass ich viele von den bereits angesteuerten Orten schon wieder vergessen habe. Reizüberflutung? Oder einfach nur volle Konzentration auf meine Aufgabe, sodass viele gewonnene Eindrücke einfach im Nichts verschwinden? Ich weiß es nicht. Es ist halt so, dass ich zunächst einmal "zur Arbeit" gehe und erst in zweiter Linie die in Aussicht stehenden Reiseziele der Grund für eine Reise sind. Andere Voraussetzungen eben, als wenn man gespart hat, um sich solch einen Luxus gönnen zu können.
Hier nun ein paar Auszüge aus diesem Tagebuch, oder -wie man früher gesagt hat- ein Reisebericht.
Viel Spaß beim Lesen.
In den letzten Jahren habe ich mir angewöhnt, eine Art Tagebuch zu verfassen, weil mir auffiel, dass ich viele von den bereits angesteuerten Orten schon wieder vergessen habe. Reizüberflutung? Oder einfach nur volle Konzentration auf meine Aufgabe, sodass viele gewonnene Eindrücke einfach im Nichts verschwinden? Ich weiß es nicht. Es ist halt so, dass ich zunächst einmal "zur Arbeit" gehe und erst in zweiter Linie die in Aussicht stehenden Reiseziele der Grund für eine Reise sind. Andere Voraussetzungen eben, als wenn man gespart hat, um sich solch einen Luxus gönnen zu können.
Hier nun ein paar Auszüge aus diesem Tagebuch, oder -wie man früher gesagt hat- ein Reisebericht.
Viel Spaß beim Lesen.
etwa 3 Tage vor der Abreise:
Die Aufregung hat sich wieder gelegt, der Puls ist normal
und ich komme wieder runter.
Es war so schwer. All
die Aufgaben kamen mir vor, wie ein Himalaya, den es zu überwinden galt. Der
Satz: es ist doch nicht deine erste Reise, kam mir sogar absurd vor.
Aber dann war er doch gepackt, der Koffer, den neuen
Reisegepäckbestimmungen angepasst und der Ärger über die Schwierigkeiten dabei
ist auch schon wieder verraucht. Es war schwierig, aber nicht unlösbar, das
Problem mit den Noten.7,8 Kilo…nur Papier, schön in 9 Ordnern verteilt und von
nicht glänzenden Plastikfolien umhüllt, damit die Jungs der Band auch was
sehen, wenn sie mich begleiten.
Früher war das kein Thema. In einer Hand den Notenkoffer,
indem alles drin ist, was ich brauche…also auch Autogrammkarten nebst
Schreiber, CD’s…falls jemand danach fragt und ein paar CD’s mit
Halbplaybacks….falls die Band dann doch keine Noten lesen
kann….sicherheitshalber! Und in der anderen Hand der Koffer mit Kleidung, mehreren Bühnenoutfits und eben all dem Rest. Beides aufgeben und Hände frei haben für
Bordkarte und Pass.
Aber heute ist ein
zweites Gepäckstück ja nur machbar, wenn
der Reisende Übergepäck bezahlt oder einen Flug einer höheren Klasse in
Anspruch nimmt. Da aber weder das Eine, noch das andere der Fall ist, steh ich
nun da. Wohin mit den Noten? In den Koffer….dann sind meine 23 Kilo Freigepäck
schon fast erreicht. Ok, der Koffer alleine wiegt schon 5,2 Kilo…plus die
7,8 kilo für die Ordner macht schon 13 Kilo.
Wohin dann aber mit der Schminke, den Bühnenkleidern,
Schuhen und der ganz normalen Wäsche, die man für eine Reise von 5 Tagen eben
so braucht?
Ah…man darf ja auch 8 kg Handgepäck haben….super, dann
schlepp ich die Noten im Handgepäck mit. Toll…beim dem Umstieg in Athen nach
Heraklion darf ich dann mit diesem Gewicht von einem Gate zum anderen
hetzen!... Doch halt…auch die dafür vorgesehene Tasche wiegt alleine
schon….waaaaas? 2,8 Kilo! Mist. Das kann
sogar ich ausrechnen, dass das schief geht. Und bei meinem Talent, rausgepickt
zu werden, wenn Handgepäck nachgewogen wird….
Also dann: Ordner erst mal ausmisten und rausnehmen, was nur so als Reserve drin liegt und verteilen: ein paar Ordner in den Koffer und ein paar
ins Handgepäck, den Laptop aber in die Handtasche. Agrrrrr. Schlepptop…nicht laptop.
Aber dann kann ich in freien Momenten wenigstens ein wenig arbeiten.
Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass meine logistischen
Fähigkeiten noch so gefordert werden würden. Und ich hatte mir immer eingebildet, so was wie Routine zu
haben-
Aber dann kommt so ein Hansel und ändert Reisebestimmungen
und schon hast du den Salat.
Wie gesagt, alles ist ja jetzt wieder gut, ich sitze ja bald im
Flieger.
10.11.2013
Die Anreise schon Sonntags nach Frankfurt…wie soll sie schon gewesen
sein?...Ich fahre nicht gern im Dunkeln, schon gar nicht, wenn es regnet…und? Na
klar…Beides war der Fall. Und schnell ging es natürlich auch nicht, denn
schließlich sollten Deutschlands Autobahnen bald wieder in einem Topzustand
sein…oder wie erklärt man sich sonst die immense Anzahl an Baustellen, an denen
natürlich nicht gearbeitet wird…es ist ja auch Sonntag.
Besser, ich reg mich nicht auf. Ändert ja doch nichts.
Jedenfalls ist der Arbeitsmodus nun endlich am Laufen, der
Kopf ist klar und ich freue mich mit leiser Spannung im Bauch auf ein Schiff,
das ich noch nicht kenne.
MS Artania fasst 1200 Personen und das sind etwa 3 Mal
soviel Gäste, wie auf dem Traumschiff. Was da wohl auf mich zukommt?
Montag, 11.11.2013
Manchmal geht es einfach nicht so, wie man sich das
erhofft.
Da steh ich nun, nach dem Umsteiger und der Wartezeit in
Athen auf dem Flughafen, endlich Heraklion erreicht. Und jetzt?
Suchend schaue ich mich gepäckbeladen nach einem Menschen um ,
der ein Schild mit meinem Namen drauf trägt. Aber nichts zu sehen.
Links von mir zwei deutsche Herren, mit denen ich schon
im Athener Flughafengebäude beim Suchen des Anschlussgates kollidiert bin, die
freudestrahlend auf ihren Abholer zusausen und mich dabei fast…na ja, ist ja
nix passiert. Rechts von mir ein Herr, der ebenfalls verzweifelt sucht, weiter
vorne einer mit Schild….aber nicht für mich.
Es ist nach 17.00 Uhr, der Flieger ist pünktlich, nur der
Abholer nicht. Ich gehe nach draußen und…warte. Nichts.
Links stehen die Taxis…soll ich? Aber wohin? Wo liegt das
Schiff und vor allem: wie lang liegt das Schiff an der Pier?
Verzweifelte Telefonate nach Deutschland, um die
fehlenden Informationen zu bekommen. In Deutschland ist es bereits eine Stunde
später und natürlich keiner mehr zu erreichen. Büroschluss.
Also…wo war denn noch die Sateliten- Telefonnummer vom
Schiff?
Endlich die ersehnte Auskunft: „Wir liegen in AgiosNicolaos“ ( ja, wo ist das denn?).
Und wann fahren Sie weiter? „erst um Mitternacht“….
Aufatmen. Das Zeitfenster ist groß genug.
So, jetzt aber schnell. Wir waren wohl das letzte
Flugzeug für heute, alle Passagiere sind entschwunden und ebenso zwei von den
drei Taxis. Ein Fahrer steht noch da. Zum Glück für mich- aber- er kann kein
Englisch. Mist.
Mit Händen und Füßen klappt es dann doch und ich komme 70
km und eine Stunde später endlich am Schiff an, werde anstandslos hineingelassen und treffe
als Erstes an der Rezeption auf die beiden Herren vom Flughafen, mit denen ich
fast zusammengestoßen wäre. Tja, wenn man das gewusst hätte!
Meine Kabine wartet schon und entschädigt mich für die
Unannehmlichkeiten…mit Balkon. Herrlich. Da kann man auch mal die Tür öffnen
und der Klimaanlage entfliehen.
Schnell den Koffer auspacken, kurz was essen, ein
schneller Rundgang zur Orientierung und dann nichts wie ins Bett. Ich bin k.o.
Von den Offiziellen, die für mich zuständig sind, hat sich noch keiner
gezeigt..na ja…hat ja auch Zeit bis Morgen.
12.11.2013 Souda Bay
Eine unruhige Nacht liegt hinter mir. Wie immer ist so
ein neues Bett erst mal gewöhnungsbedürftig.
Draußen scheint die Sonne und es sind etwa 20 Grad. Das
Frühstück schaffe ich mit Mühe und nehme mir jetzt Zeit für einen ausgiebigen
Rundgang auf dem Schiff. Man sollte ja wissen, wo was ist.
Dabei treffe ich in einer der 4 Bars auf einen Menschen,
den ich kenne: Adriano Conte, ein rumänischer Pianist, den ich schon von
anderen Reisen kenne. Die Wiedersehensfreude ist groß und so plaudern wir eine
Weile. Er unterrichtet mich über alles, was ich wissen muss, denn die
Gepflogenheiten auf Schiffen sind ja manchmal verschieden und es ist immer gut
zu wissen, wer wofür zuständig ist. Meine Ansprechpartnerin ist also Maike, mit
der ich mich dann auch gleich für 16.00 Uhr verabrede, um das Notwendige zu
besprechen.
Noch ist Zeit für einen Spaziergang. Adrian begleitet mich und wir genießen griechische Köstlichkeiten in einem Kaffee in Hafennähe.
Beim Treffen mit Maike lerne ich auch gleich die Band kennen. Vier
Mann Rhythmus, zwei Bläser. Alle aus der Ukraine, Verständigungssprache ist Englisch.
Die Jungens bitten um die Notenordner und akustisches Demonstrationsmaterial.
Wieder einmal bin ich heilfroh, dass ich den Schlepptop dabei habe und kann die
meisten der Songs, die ich singen werde, auf einen Stick kopieren. So bekommen
die nicht ganz notenfesten Musiker eine akustische Vorstellung. „Komm doch mal
rüber“ oder „Über die Brücke gehen“ sind ja in der Ukraine nicht bekannt J
Meine Show, so habe ich erfahren, ist für Donnerstag
geplant.
13.11.2013
Argostoli-Kefalonia
Trübes Wetter, es ist windig und regnerisch. Trotzdem ziehe ich mir eine Jacke an und mache eine kleinen Spaziergang.
Das Wasser peitscht vom Wind getrieben gegen die Kaimauer, als wollte es sich sein Land wieder zurück erobern. Ich mag diese Gischt und die Kraft des Meeres.
Zurückgekehrt beginne ich damit, meine Songs in die
richtige Reihenfolge zu sortieren und den Gegebenheiten der Band anzupassen.
Nach zwei Stunden ist es geschafft und ich kann mit meinem Notenköfferchen in
die Artania Lounge zur ersten Probe.
Zu meinem Entsetzen sehe ich gleich, dass der
Schlagzeuger ein Syn-Drum bedient. Mpff…das sind Sounds, die ich gar nicht mag.
Alle tragen Kopfhörer, damit sie wenigstens ihr eigenes Instrument gut hören,
denn weder Gitarre, noch Bass oder Keyboard haben auf der Bühne einen Monitor,
um sich selbst zu kontrollieren. Ich frage mich gleich, ob sie denn auch meine
Stimme auf den Kopfhörern haben. Wie sich herausstellt, ist das nicht der Fall
und ich verzweifele mal wieder an der Intelligenz des Toningenieurs. Wie soll
man gemeinsam musizieren, wenn man vom anderen nichts hört?
Auf meinen Monitorboxen nichts weiter als meine Stimme.
Ich höre also in „echt“ nur die beiden Bläser, weil das Naturinstrumente sind
und alles andere ist nur in weiter Ferne über die großen Saalboxen zu hören.
Nach eineinhalb Stunden ist der Sound für die Musiker und mich endlich soweit
geregelt, dass wir vernünftig miteinander kommunizieren können, aber da müssen
wir wegen einer anderen Veranstaltung schon wieder den Saal räumen.
Ich sitze noch eine Stunde mit Maike zusammen, um zu
besprechen, wie das Tagesprogramm für morgen gestaltet werden soll.
14.11.2013
Bari/ Italien
Um 11.00 habe ich nochmal eine Probe. Das ist auch
dringend notwendig, weil wir gestern ja mit dem Sound nur so langsam zurande
kamen und das Programm noch nicht komplett durchgeprobt ist. Eine Stunde steht
mir dafür der Saal zur Verfügung. So die offizielle Version.
Aber um 11.00 ist der Vortrag, der gerade geboten wird,
noch nicht zu Ende und so warte ich bis 11.20 Uhr, bis ich endlich meine Arbeit
machen kann. Auch jetzt werden wir nicht fertig, weil einfach zu viele Fragen
seitens der Musiker sind und vertagen uns nochmal auf 16.00. Dann ist der Saal
frei bis abends zur Show.
Die 2. Probe klappt hervorragend und ich kann mich
endlich für die Show vorbereiten und konzentrieren. Das Essen lasse ich ausfallen,
das passt jetzt nicht mehr in den Zeitplan.
Pünktlich um 21.15 beginnen wir. Der Saal ist rappelvoll
und das Publikum…das spüre ich sofort…sehr offen.
So springt auch gleich ein Funke über, ich kann mich
entspannen und das Arbeiten auch genießen.
Nach eineinhalb Stunden ist der Spuk vorüber und wie es
scheint, sind alle glücklich.
Ich wackele noch mit den Musikern zusammen auf
schmerzenden Füßen zu Deck 9, wo ich selbige in einem Eiskübel versenke ( die
Füße, nicht die Musiker J)
und wir auf unsere gemeinsame Arbeit anstoßen. Schön war es! Schön, weil das,
was mir so wichtig ist, geklappt hat: Musiker, Publikum und mich zu einer
Einheit zu verbinden. Alle sind euphorisch, sogar der Cruisedirektor gesellt
sich zu uns und gemeinsam genießen wir den Moment und lassen diesen Abend
ausklingen. Mission erfüllt.
15.11.2013
Dubrovnik/ Kroatien
Schon früh bin ich aus den Federn. Wir haben ja jetzt
wieder deutsche Zeit und so will ich frohgemut nach dem Frühstück die Stadt
erkunden. Die Ausflugsbusse sind schon alle weg, wir liegen sogar in der Stadt
und nicht fernab auf einem ausgelagerten Pier, allerdings ist um 13.00 Uhr
schon wieder Abfahrt.
Kaum an Land bemerke ich dann aber doch, dass ich den
Spaziergang zum 4 km entfernten Altstadt Kern, der sehr hübsch sein soll, wohl
mit meinen geschwollenen Füßen nicht schaffen werde. Also bummele ich, soweit
es die Schmerzen eben zulassen, passiere einen kleinen Obst und Gemüse Markt und kehre nach etwa 2 km wieder um. Ein andermal.
Außerdem soll (oder darf?)
ich ja heute Abend auch noch zum Kapitänstisch.
Eine Einladung lag am Morgen in meinem Postkasten. Also
wieder schick machen, die quälenden Schuhe an und los geht’s. Kapitän Hubert
Flohr kenne ich schon von anderen Schiffen, auf denen ich zum Gastspiel war und
Dank meines überaus charmanten Tischherren, dem Hotelmanager Maik Andrich, ist
die ewige, immer bei solchen Anlässen wiederkehrende, anfängliche Hemmschwelle
schnell überwunden und der Abend wird amüsant.
Um Mitternacht ist der Koffer wieder gepackt und ich gehe
schlafen.
16.11.2013
Abfahrt am Schiff um 10.00. Diesmal steht ein Shuttle
bereit. Manuel vom Reisebüro hat dafür gesorgt, dass der Reisebüro-Manager und
ich pünktlich am Airport ankommen. Die Wartezeit ist schnell vorüber und
Frankfurt empfängt mich ein paar Stunden später mit sehr kühlen Temperaturen.
Für ein paar Tage hatte ich glatt vergessen, dass November ist. Nach 45 Minuten
Wartezeit erreiche ich mittels des Hotelshuttles mein Auto und stecke endlich,
um fast 20.00 Uhr, meinen Schlüssel in die heimische Haustür.
Zu Hause, endlich.
Donnerstag, 31. Oktober 2013
schon wieder Herbst
Die Tage rennen so schnell, dass ich manchmal gar nicht weiß,
wohin sie verschwinden.
Am Schreibtisch festgeklebt verliert man schon mal den
Überblick und wenn der Tag zu Ende ist, frage ich mich, was ich eigentlich
gemacht habe.
Ein goldener Oktober…wenigstens heute…der mit allem, was ihm zur
Verfügung steht, nach draußen lockt. Doch ich bleibe standhaft und geh nur,
wenn der Hund mal muss, dann hab ich wenigstens eine akzeptable Ausrede.
So viel Arbeit…und es wird nicht weniger. Aber dranbleiben
lohnt sich, denn am Ende der Mühen steht eine Konzertreihe, auf die ich mich jetzt
schon sehr freue.
Soweit der Plan.
Yucata und die Begegnung mit Laurent Kremer trägt schon die
ersten Früchte. Seit Wochen treffe ich mich in Frankreich in seinem kleinen
Studio mit ihm und wir überlegen, proben, verwerfen und fangen wieder von vorne
an. Es gibt so viel schöne Musik und wer die Wahl hat….den Rest kennt ihr ja.
Ich träume von Konzerten, in denen es (fast) nur die Songs
zu hören geben wird, die auf intensivste Art mit mir verknüpft sind. Und das
sind weit mehr als nur „Komm doch mal rüber“ oder „Afrika“.
Es sind vor allem Lieder von
anderen Künstlern, die mich und mein musikalisches Verständnis geprägt haben,
Songs die ich liebe und immer schon mal singen wollte, Songs, die mich bewegt
haben und solche, die einfach nur wunderbar sind. Und davon gibt es ja
bekanntlich jede Menge.
Am Schlimmsten finde ich, auf Songs verzichten zu müssen,
weil schon so viele auf dem Plan stehen und ein zwei Stunden Konzert eben nur 2
Stunden dauert.
Manche von den Liedern werden in die deutsche Sprache
übersetzt werden. Das kostet Kraft, insbesondere dann, wenn die so viel
beschriebene Muse einfach nicht vorbei kommen will. So fehlt mir zum Beispiel
noch immer eine ganze Strophe von „At seventeen“.
Da heißt es Geduld haben und einfach aussitzen.
Eines Tages
kommt die zündende Idee von ganz allein ( hoffe ich) und…dran bleiben!
Und das tue ich-versprochen!
Montag, 12. August 2013
Aller Anfang ist schwer.
02 Mai 2013
Das 2. Ich: Hey
Ingrid
Ingrid: (schaut nicht hoch) Hmmm?
Das 2. Ich: Was
machst du?
Oh, ich schreibe
Das 2. Ich: Was
schreibst du denn????
Meinen ersten Newsletter für die Fans
Das 2. Ich: Und…um
was geht es?
Woher soll ich das jetzt schon wissen, ist doch mein
erster.
|
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3. Mai 2013-06-12
Das 2. Ich: Hey
Ingrid, was machst du grade?
Mürrisch: siehst du doch, ich schreibe
Das 2. Ich: Was
schreibst du denn????
Meinen ersten Newsletter für die Fans
Das 2. Ich: Und…um
was geht es?
Keine Ahnung.
Das 2. Ich: Dann
schreib doch übers Wetter!
Oh, brillant. Was für ein Wetter? Es ist Mai und
draußen regnet es.
Mir fällt nichts ein, wenn alles so grau ist.
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7. Mai 2013
Das 2. Ich: Wie,
immer noch nicht fertig?
Draußen regnets, da fällt mir nichts ein!
Das 2. Ich: Aber
du musst ihn jetzt langsam fertig
kriegen, die neue Webseite soll doch jetzt online gestellt werden.
Ich weiß, aber ich kriegs nicht hin.
…liegt wohl am Wetter.
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8. Mai
Das 2. Ich: Schreibst
du immer noch am Newsletter?
…keine Antwort.
9. Mai
Das 2. Ich: Schau
mal, die Sonne scheint. Warum gehst du nicht mal mit dem Hund raus, dann
fällt dir bestimmt was ein.
Keine schlechte Idee…
( 10 Minuten später, tropfnass)
Mist Wetter!!!!!
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13.5.
Das 2. Ich: ???
Weinerlich…..es regnet doch immer noch
Das 2. Ich: Dann
mach doch erst mal was anderes, zum Beispiel die Gema Liste für nächste Woche
und dann willst du ja auch noch dein Kleid ändern, weil du zugenommen hast
und du musst zum Frisör, weil du aussiehst, wie ein Mopp. Und die Liste für
Laurent mit den Titeln, die ihr beim Konzert spielen wollt. Und die
Übersetzung von dem einen Song schreiben, den du unbedingt singen willst, und
dann musst du noch die verstopfte Regenrinne sauber machen und drüber nachdenken,
welches denn nun die nächste Single werden soll. Ach ja und Werner hat sich auch gemeldet, ruf doch mal
zurück. Hast du die Unterlagen für die Versicherung schon fertig
gemacht? Wann genau kommt denn
überhaupt die neue Single? Hast du daran gedacht, dass du heute noch einen
Termin mit dem Radio Mann hast…du weißt schon, wie heißt er nochmal? Und beeil dich, damit die
Post rechtzeitig in den Kasten kommt und die Fans nicht so lange auf die
Autogrammkarten warten müssen….Apropos Fans…was macht der Newsletter???
ES REGNET!!!!!!
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Juni- Juli 2013
Das 2. Ich: Bist
du jetzt endlich soweit? Frank hat übrigens schon wieder nach den Fotos für
die neue Webseite gefragt, er kommt nicht weiter. Und was ist mit der
Biographie? Willst du die nicht endlich mal aktualisieren? Deine Gemäldeseite
ist auch nicht mehr auf dem aktuellen Stand, könntest du das mal richten?
Heute ist noch der Termin in der Werkstatt, vergiss das nicht. Hast du
das Live-Arrangement von „lass es
rocken“ schon kopiert und in die Ordner einsortiert? Du weißt, dass du jetzt
ein paar Termine mit Band hast?
Ja, mach ich, gleich, mir ist so heiß.
Hast du etwa Fieber?
Hier sind 28
Grad und mein Denkapparat ist außer Gefecht. Außerdem geh ich gleich zu Laurent, Afrika neu einsingen.
Du weißt doch, dass der Song dieses Jahr 30 Jahre alt wird, 1983 eine Nummer 1 der
ZDF Hitparade war und wir aus
diesem Grund eine neue Version machen.
Das Konzert mit der Peter Weisheit Band ist erst
übermorgen, das hat also noch Zeit und zum Packen hab ich ja meine Liste, das
geht dann schnell.
Beim letzten Mal
hast du das Mikrofon vergessen!
Ist das meine Schuld, wenn das blöde Ding sich in den
Untiefen der Garage versteckt?
Apropos Garage:
Du wolltest doch schon lange mal ausmisten. Dann findet sich auch bestimmt
dein Gitarrenständer wieder, der schon so lange verschollen ist!
Ja, ja!
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Heute ist ein
Päckchen aus Amerika für dich gekommen.
Oh, das sind bestimmt die 2 CDs von Janis Ian, die ich
mir bestellt hab.
Janis Ian? Ist das nicht die Sängerin und Komponistin von „Jesse“, das du auf
deiner ersten LP gesungen und die du
dann ein Jahr danach in New York getroffen hast?
Genau, die mein ich. Ich hab sie neulich mal
angeschrieben, ob sie sich noch erinnert und habe um Erlaubnis gefragt, ihren
Welthit „At seventeen“
auf deutsch singen zu dürfen. Ich hatte mit Laurent für die Konzerte darüber
gesprochen. Er kennt und liebt den Song auch. Allerdings hat mir der deutsche
Verlag noch immer keine weiteren Informationen gegeben, wer denn nun den
deutschen Text geschrieben hat. Und bei meinen tagelangen Recherchen im Netz
bin ich auch noch nicht fündig geworden. Wie es aussieht, werde ich wohl
selbst eine Übertragung in unsere Sprache verfassen müssen. Ich will den Song
nämlich unbedingt ins Repertoire übernehmen. Immerhin hat mich die Musik von
Janis lange beeinflusst und begleitet.
Und die Puppe…die
hat Janis dir doch geschenkt?
Ja, hat sie und ich hab sie sogar heute noch!
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Günter hat
angerufen und will mit mir Wandern, er schreibt doch ein neues Buch über die
Traumschleifen und nimmt dafür ein paar Promis mit, die dann ihre Eindrücke
von der Wanderung zu Papier bringen sollen.
Ich könnte ja mal mit meinen Fans so eine Wanderung
unternehmen, was denkst du? Das wird bestimmt ein Riesenspaß!
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Lothar hat noch ein paar Termine angenommen, da ist im
August eine Kochshow für die Freizeit Revue und die Schirmherrschaft für
ein Festival
der Straßenmusik, hier in der Nähe, in Ottweiler.
Hoffentlich regnet es nicht.
Ist momentan bei
34 Grad Außentemperatur nicht unbedingt zu erwarten.
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Hatte ich schon erwähnt, dass wir am 23.8. in Bad Ems sind? TV-Live Sendung für den SWR. Da singe ich
mindestens 2, wenn nicht sogar 3 Titel und Ende des Monats mach ich noch eine
Benefiz- Veranstaltung in Oberkirch für krebskranke Kinder.
Wolltest du denn
nicht in Urlaub fahren?
Ach nein, mittlerweile ist ja hier auch Sommer und ich
möchte ja erst den Newsletter schreiben.
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